Man ist nur ein kleines Licht. Manchmal nicht mehr als die nervige Stimme neben dem "piep". Der Kunde nimmt den Verkäufer nicht mehr war, er kennt ihn nicht.
Früher hatte jedes Dorf und Kuhkaff ein kleinen Laden. Die Leute die dort arbeiteten waren dorfbekannt und in aller Munde. Jede neue Geschichte wurde unter der Ladentheke gleich mit gehandelt. Und genau dadurch, dass es nicht nur ein Geschäft war, sondern auch ein Umschlagplatz und Treffpunkt für alle waren die Kunden emotionalisiert! Sie konnte sich mit dem Laden ihres Dorfes identifizieren, sie kannten jeden Mitarbeiter noch aus dem Sandkasten, oder aus dem Kindergarten vom Laden-Spielen.
Durch diese Bindung, ein familiäres Umfeld, ist die Versuchung zu Klauen viel geringer. Man zieht garnicht in Erwägung dem Geschäft zu schaden..
Das hat sich zur heutigen Zeit geändert, Kunde und Verkäufer kennt sich kaum. Und zwischen all dem steht das Geschäft an sich. Also was tun? Man muss den Kunden wieder emotional binden! Dass, falls er wirklich bescheißen will, heulend auf die Knie fällt und um Verzeihung bittet... Das er z.B. die Butter beim letzten mal im Rucksack vergessen hatte.
Um das zu erreichen, muss eine geschickte Taktik angewandt werden. Jeder neuer Kunde muss emotionalisiert werden, er muss den VerkäuferIn kennen lernen. Wenn nötig mit einem Schwank aus der Jugend. Ich habe mir dir Mühe gemacht und ein allgeimeines Gespräch umzuschreiben:
[Normal]
Verkäufer: "Guten Tag."
Kunde: "Hallo."
*Ware wird gescannt.*
Verkäufer: "Da wären es bitte 23,41 Euro."
Verkäufer: "Danke, Aufwiedersehen, schönes Wochende."
Kunde: "Tschüss. Danke, das selbe."
[Emotionaliseren]
Verkäufer: "Hallo, achso sie kaufen Jogurt? Davon hab ich als Kind immer Ausschlag bekommen und musste eingegibst im Bett liegen. *An die Stirn fassen.* Im Sandkasten haben sich alle immer zwei Meter weit weggesetzt, und ihre Sandburgen standen mit dem Offensiv-Tor immer in meine Richtung. *Seufzen* Milch, sie kaufen Milch!? Meine Kuh, ja wir hatten eine kleine Weide mit Kuh, ist letzten Sommer gestorben. Ganz plötzlich. In der Autopsie wurde festgestellt das sie an einer Ananas erstickt ist. Ich hätte den Baum nie pflanzen dürfen. Ich mache mir heut noch Vorwürfe.."
Kunde: "Und manchmal werden sie Wach, und hören die Kuh muhen?"
Verkäufer: "Woher wissen sie das, Herr Professor?"
Kunde: "Quid pro quo.. Herr XX."
Verkäufer: "Ja sicher, 9,13 Euro wären es da bitte."
Kunde: "Vielen dank. Wir werden uns wiedersehen."
Verkäufer: "Das werden wir. Ein schönes Wochenende wünsch ich."
Kunde: "Das gleiche."
*Nächster Kunde*
Verkäufer: *tief einatmen* "Das Schicksal hat mich am Fuß gepackt...."
etc.
Denkt darüber nach, Kaufmärkter dieser Welt!
4 Kommentare:
Kaufmärkte...
Ich komm demnächst mal im Netto vorbei, Joghurt kaufen. Ich möchte bitte genau dieses Gespräch mit dir führen! Aber du darfst mich duzen (und meinen Professorentitel darfst du auch weglassen)
Wie schaff ich es, dass ich genau 9,13 Euro bezahlen muss?
Leckerer Joghurt: 49 Cent.
3,5% Milch: 59 Cent.
Auf 9,13 Euro kommen: 9,13 Euro (+ basic math skills).
Ein Gespräch mit dem Verkäufer wärend der Arbeitszeit anfangen: Den Arbeitsplatz.
Ja das kostet ja aber nicht mich den Arbeitsplatz, sondern dich ;)
Trotzdem danke, ich hab sehr gelacht.
Seistrum, wir sehn uns im Netto!
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